Qual der Wahl 

Mitunter gibt es im Leben die ein oder andere Wegesgabelung an der man sich entscheiden muss, ob man nach links, rechts oder geradeaus weitergehen möchte. Doch egal wie man sich letzten Endes entscheidet, manchmal ist es möglich, dass jeder gewählte Weg rückblickend betrachtet der Richtige ist.

In unserem Fall musste die Entscheidung zwischen dem NAVC Lauf in Bebra, dem DASV Bergrennen in Queidersbach oder aber der extrem spektakulären WRC (als Zuschauer) getroffen werden.

So kam es, dass sich unser Team bereits zum zweiten Mal in Folge nach der Veranstaltung im Juli (Jura vs. Oberkirchen) trennen musste. Tobias Küpper, der auf Grund der neuen Streichregularien bei der NAVC Bergmeisterschaft fortan allein unser Team in der DM vertritt, "musste" zwangsläufig nach Bebra, um sich in der BM Wertung keinen allzu großen Rückstand einzufangen. Nachdem er am Samstag sein Auto mit Hilfe der befreundeten Fahrerkollegen aus dem verregneten Fahrerlager "bergen" konnte, fuhr er im ersten Wertungslauf die zweitschnellste Zeit, was ihn leider nur eine Position vor dem Meisterschaftsführenden in Wertung brachte. Somit setzte er für den Folgelauf alles auf eine Karte und brannte auch die Klassenbestzeit in den Asphalt... wäre da nicht die (in diesem Jahr dem Vernehmen nach unnötig eng gesteckte) Schikane beim Gipfelsturm im Weg gewesen. Somit 15 Strafsekunden, absolut uneinholbar und demnach blieb seine erste Laufzeit & Platzierung auch das Endergebnis für ihn. Sonntags lief für Tobi dann alles nach Plan und er konnte auf dem fahrerisch anspruchsvollsten Geläuf der Saison eine gesunde Führung ins Ziel fahren! Neben dem Klassensieg bedeutete das auch die Übernahme der Spitzenposition in der BM, welche er hoffentlich auch in diesem Jahr nicht mehr abgeben wird, damit der BM Hattrick ans Chaosteam geht!

Raus aus Hessen, zurück ins heimatnahe Queidersbach! Hier starteten ganze sechs Fahrer fürs Team und konnten mitunter ganz tolle Ergebnisse einfahren. Das bei den Fahrern und Fans allseits beliebte Bergrennen hatte auch in diesem Jahr trotz Ermangelung eines BM Prädikats eine große Anziehungskraft, so gingen allein 600 Zuschauerbändchen an die Handgelenke und diese sorgten in Verbindung mit den hungrigen Fahrern am Sonntag Abend für gähnend leere Grillstationen und Bierstände! Es war schlicht und ergreifend alles verputzt worden und selbst der schnelle Nachkauf war binnen kürzester Zeit vergriffen. Die mehr als zufriedenen Veranstalter wissen, dass ihre Strecke weder vom Layout, noch vom ihrem Fahrbahnzustand her der Grund für die gute Beiteiligung sein kann und nutzen so seit Jahren jede sich bietende Gelegenheit, um für ihr Bergrennen Werbung zu machen und sich um das Wohl der Fahrer zu bemühen... scheinbar mit Erfolg.

Dies zeigt sich beispielsweise auch durch die klassenübergreifende Doppelstarter-Regelung, welche zeitliche Leerläufe oder allzu langweilige Alleinvorstellungen einzelner Fahrzeuge unterbindet. Natürlich ist man durch die für uns traurige Abkehr vom NAVC und deren Reglement natürlich auch ein wenig freier bei der Durchführung der Veranstaltung! Jedoch fragt man sich schon, wieso eben diese von allen Seiten gepriesene Vorgehensweise nicht auch im NAVC Handbuch Anwendung findet (Gründe sind zwar bekannt, aber nicht nachvollziehbar). Nun ja, über dieses Wochenende wird es politisch so oder so genug zu reden geben, schließlich war es die zweite Veranstaltung in Folge bei der die neu eingeführte Streicherregelung vollends ins Leere griff... um es mal dezent auszudrücken. Wir halten uns da jedoch geschmeidig im Hintergrund, denn unsere mahnende Haltung, die bereits mehrfach weit im Vorfeld bekundet wurde, scheint sich nun zu Bewahrheiten. Nun gehöre ich ja zur Gattung Mensch, die oft und sehr gerne Recht haben (will), doch Genugtuung oder gar Schadenfreude sind in diesem Fall jedoch definitiv fehl am Platz. Vielmehr sollte uns die Sorge antreiben alle an einen Tisch zu bekommen, um sich der Situation zu stellen, Fehler zu gestehen und manche Änderung nicht weiterhin blockieren. In unseren Augen kann es nur gemeinsam in eine starke und für alle Parteien zufriedenstellende Zukunft gehen!

Zum Sportlichen: 

Am Meisten habe ich mich an diesem Wochenende für Andreas Colling, unseren Mr. 100% gefreut! Dieser schaffte es nämlich zum ersten Mal die Königsklasse bis 2000ccm zu gewinnen! Und weil das so ein schönes Gefühl ist, wiederholte er seinen Samstagsieg am Folgetag direkt noch einmal! Herzlichen Glückwunsch Andi, ganz starke Leistung! Ebenfalls in der Klasse 11 startete zum ersten Mal in dieser Saison Holger Kaas mit dem nun sequentiell geschalteten 1600er Golf, der freiwillig eine Klasse höher startete, um einen "echten" Doppelstart mit permanentem Fahrerwechsel und die damit verbundenen zeitlichen Einbussen zu verhindern! Ihn trennte jedoch zum einen die baulichen Unterschiede zur bisher gewohnten Schaltbetätigung ebenso wie die noch vom NAVC Rundstreckenrennen verbaute lange Übersetzung an einer guten Platzierung, doch am Sonntag konnte man bereits die ersten Fortschritte erkennen.

In der Klasse 12 verfuhren wir ebenso; eigentlich hätten wir 2 Starter - also einen Doppelstarter hineingeworfen, doch Florian Hottum startete ebenso wie Holger Kaas aus Vereinfachungsgründen eine Klasse höher. Dort belegte er bei seiner Bergpremiere fürs Chaosteam im ebenfalls mit einem neuen Getriebe verstärkten Mercedes den 5. Gesamtrang!

Der Stammfahrer Christian "Pudding" Hünerasky wuchtete das C-Taxi in der eigentlich regulären Klasse 12 an beiden Tagen auf die zweite Position, wobei die Zeit vom Sonntag eine deutliche Steigerung erkennen - und somit hoffnungsvoll auf die beiden verbleibenden Veranstaltungen in Klotten und Bollenbach hoffen lässt.

Neben Flo Hottum hatten wir in der Eigenbauklasse noch Mathias Mohr und Marcel Daut am Start. Der Erstgenannte schliff und rutschte sich funkenschlagend den Berg hinauf und konnte dabei sowohl am Samstag als auch am Sonntag die zweitschnellste Tageszeit hinter dem zu keiner Zeit des Wochenendes gefährdeten Michael Preis einfahren. Marcel Daut verpasste mit P4 an beiden Tagen das Podium nur denkbar knapp, konnte aber mit der gezeigten Leistung abermals sehr zufrieden sein.