Garagen Update Lotte
Nachdem beim alljährigen Garagen Update ja nun immer mehr Fahrer abgehandelt werden und somit auch mehr Arbeit für mich anfällt, beginne ich mit einem Auto bei welchem ich nicht noch recherchieren und nachfragen muss, sondern unmittelbar die Weiterentwicklung mitverfolgen konnte.
Die Rede ist von unsrem kleinen Brüllwürfel, Turboboosts Minibusa Namens Lotte.
Kurzer Rückblick: Ihre ersten Auftritte waren ja weniger glücklich, bei der Premiere am Berg waren erst keine Slicks verfügbar, so dass mit Straßenreifen gefahren werden musste. Am Sonntag kam dann noch Regen ins Spiel, was leider mögliche Erkenntnisse ebenfalls im Keim erstickte. Beim Rundstreckenrennen des DASV im November spielte dann zwar das Wetter mit, doch hier sorgte eine gelösten Ölkühlerleitung für einen Motorschaden bereits im Training.
Lange Rede, kurzer Sinn: Lotte tritt scheinbar in Heidis Fußstapfen und mutiert zur Nachwuchs Diva.
So musste über Winter zuerst einmal ein neues Aggregat gefunden und verbaut werden, ehe man sich über weitere Verbesserungen Gedanken machen konnte. Da mangels Erfahrungen keine großen Baustellen bearbeitet werden mussten bzw. konnten, befasste man sich überwiegend mit Detailarbeit. So wurden z.B. die vorderen Dreieckslenker verstärkt und Be- bzw. Entlüftungen für den termisch stark beanspruchten Mittelmotor verbaut.
Als extrem zeitintensiv gestaltete sich der Nächste Punkt auf der Agenda, nämlich die Konstruktion eines eigenen Felgensterns mit selbst entworfenem Design. Natürlich lehnte man sich hierbei optisch an bisherige Modelle an, doch dank der Verwendung von hochfestem Aluminium in Verbindung mit modernsten Berechnungsprogrammen konnte nicht nur die Steifigkeit signifikant erhöht, sondern auch das Gewicht eines Sternes im Vergleich zu den derzeit auf dem Markt befindlichen "Standart" Sternen um EIN Kilo je Stern verringert werden. Bis zur Rennpremiere werden jedoch noch einige Tage ins Land gehen, doch ein großer Teil der Arbeit ist bereits getan.
Die vorläufig letzten Änderungen fanden am vergangenen Wochenende statt, als Turboboost einen Termin bei Andreas Vielgut bzw. Achim Thomas hatte wo Lotte komplett vermessen wurde. Mit Seil, Bleiwaage und einem Meter sind wir ja mittlerweile "Vermessungs- Weltmeister", doch eine Achsvermessung der Rennwagen auf einem modernen Achsmessstand war dann doch Neuland. Entsprechend interessant gestaltete sich dann auch der Tag, nicht nur was die Arbeit an Lotte betraf!
Denn neben den Einstellarbeiten gabs obendrauf noch eine "Museumsführung" durch zig Jahrzehnte aktiven (NSU) Motorsport. Faszinierende und tiefe Einblicke nicht nur hinter die Kulissen, sondern auch in verschiedene Entwicklungen und Technikstände wurden dabei gewährt und natürlich auch aus dem Nähkästchen geplaudert. Hätte nicht noch eine Testfahrt am gleichen Nachmittag in der Heimat angestanden, so wären wir sicherlich noch ein wenig länger geblieben. Wir fühlten uns nämlich pudelwohl, denn ebenso wie bei uns wird dort nicht nur Motorsport betrieben, sondern mit jeder Faser des Körpers gelebt!